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AutorenbildEstner Andreas

„Hätten ein Rennen gewinnen können“

ANDREAS ESTNER DRITTER IN DER GESAMTWERTUNG – BRUDER SEBASTIAN MIT VIEL PECH

Beim abschließenden Saisonrennen der Euroformula hat Andreas Estner seinen dritten Platz in der Gesamtwertung verteidigt. Bruder Sebastian war dagegen einmal mehr vom Pech verfolgt.



Barcelona/Wall – Mit gemischten Gefühlen kehren Andreas und Sebastian Estner vom letzten Saison-Wochenende der Euroformula Open aus Barcelona zurück. „Eigentlich waren wir das ganze Wochenende extrem schnell“, berichtet Andreas Estner. Und: „Wenn es ein bisschen zusammengepasst hätte, hätten wir ein Rennen gewinnen können.“ Aber: Mehr als zwei dritte Plätze waren für den älteren der beiden Waller Rennfahrerbrüder nicht drin. Sebastian fand sich gar zwei Mal auf dem vorletzten Platz des Klassements wider.


Auf dem Curcuit de Catalunya, wo die beiden Van Amersfoort-Fahrer gleich vier Rennen zu absolvieren hatten, kam es laut Andreas Estner vor allem auf die Qualifikation und den Start an. „Das Problem in Barcelona ist, dass man mit dem Auto nicht überholen kann“, erklärt der 20-Jährige. Sobald ein Fahrer zu nahe auf den Vordermann aufgefahren sei, hätte der Grip stark nachgelassen, der Rennwagen untersteuert. „Man hat überhaupt keine Chance, zu überholen.“

Ausgerechnet der so wichtige Start gelang Andreas Estner im ersten Rennen am Samstag nicht. Er fiel von Platz drei zurück und musste in der ersten Kurve auf die Außenseite ausweichen. „Da lag so viel Dreck, dass ich nicht einlenken konnte“, sagt er. Sebastian Estner wiederum gelang der Start, er lag in der ersten Kurve neben seinem Bruder. Doch weil der nicht einlenken konnte, Sebastian aber schon, kollidierten die beiden Waller. Die Folge: ein kaputter Frontflügel bei Sebastian, ein kaputtes Hinterrad bei Andreas. „Da war’s ziemlich schnell vorbei“, bedauert Andreas Estner. Den Vorfall hacken beide als Rennunfall ab.


Für den älteren Bruder lief es im zweiten Rennen deutlich besser. Am Start verbesserte er sich vom vierten auf den dritten Rang und behielt diesen bis ins Ziel. „Da haben wir uns den Start und die erste Kurve aus dem ersten Rennen angeschaut. Im Prinzip haben wir das alles ziemlich gut umsetzen können.“ Sebastian Estner fiel von Platz acht auf zehn zurück.


Sebastian Estner auch im dritten Rennen in Kollision verwickelt

Dafür hätte im dritten Rennen am Sonntag die Stunde des 18-Jährigen schlagen können. „Da hat es in der Quali endlich geklappt“, sagt Sebastian über Startplatz zwei. Mit Rennbeginn setzte er sich innen neben Spitzenreiter Yifei Ye (Cryptotower), der in den Dreck geriet und in Sebastian Estner in der zweiten Kurve ins Auto fuhr. „Ich hatte einen Platten, am Auto war ziemlich viel kaputt“, sagt er über den Schaden. So fiel Sebastian Estner ans Ende des Feldes zurück. Andreas, der im Qualifying eine mögliche Pole-Runde durch einen Fehler nur auf Platz sieben brachte, wurde Fünfter. Beide sind überzeugt, dass Sebastian das Rennen hätte gewinnen können. Der Sieg ging trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe an Ye.



Immerhin im letzten Saisonrennen lief es einigermaßen für die beiden Waller. Andreas Estner sicherte sich als Dritter den zweiten Podestplatz an diesem Wochenende, Sebastian kam direkt hinter ihm ins Ziel. Und doch wäre mehr drin gewesen. „Der Zweite war extrem langsam“, hadert Andreas Estner. Doch Überholen war einfach nicht möglich. „Zwischenzeitlich hatte ich etwas Abstand zu ihm, da bin ich direkt eine halbe Sekunde schneller gefahren.“ Bei Sebastian Estner sah es kurz nur nach Platz sechs aus, nachdem die Rennkommissare ihm eine Zwei-Sekunden-Strafe auferlegt hatten. Diese nahmen sie nach Rennende allerdings wieder zurück.

Überragender Fahrer des Wochenendes war wieder einmal Ye: Der Chinese startete in allen vier Rennen von der Pole Position, fuhr jeweils den ersten Platz ins Ziel – wenngleich er im Duell mit Sebastian Estner die zu harten Bandagen ausgepackt hatte – und sicherte sich zudem vier Mal die schnellste Rennrunde. Mit elf Siegen in 18 Rennen gewann Ye souverän den Titel in der Euroformula vor seinem Cryptotower-Teamkollegen Lukas Dunner aus Österreich. Andreas Estner wurde in der Gesamtwertung Dritter, Sebastian, der an mehreren Wochenenden vom Pech verfolgt schien, Zehnter. „Mit der Position an sich bin ich zufrieden. Der Abstand zu Platz zwei ist größer als erhofft. Ein paar Rennwochenenden waren nicht optimal“, fasst Andreas Estner die Saison zusammen.

Sebastian Estner fiel zudem in der Rookie-Wertung auf den vierten Platz zurück. Ohne die beiden Kollisionen hätte er genügend Punkte für den dritten, vielleicht sogar für den zweiten Platz geholt.


Text: Sebastian Grauvogl

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