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Im Starkregen Konkurrenz nass gemacht: Andreas Estner Zweiter in Mugello

Starker Auftritt im Starkregen: Andreas Estner aus Wall hat beim Euroformula Open im regnerischen Mugello den zweiten Platz eingefahren. Auch sein Bruder Sebastian war schnell.



Wall/Mugello – Mit einem provisorischen Streckenrekord ist Sebastian Estner aus Wall ins Euroformula-Wochenende in Mugello gestartet. In 1.36,971 Minuten jagte er seinen Van Amersfoort-Rennboliden um die schnellen Kurven des nördlich von Florenz gelegenen Autodromo Internazionale. Platz eins im zweiten freien Training war ihm damit sicher. Doch dann kam der große Regen – und der stellte alles auf den Kopf. Im fast durchgehend nassen Qualifying schaffte es Sebastian Estner nur noch auf Platz elf. Dafür schlug hier nun die Stunde seines älteren Bruders Andreas. Der stellte sein Auto auf Startplatz zwei. Seine Rundenzeit: 1.55,616 Minuten – fast 20 Sekunden langsamer als Sebastians Rekordfahrt im Trockenen. Der Regen war dann auch die große Konstante des Wochenendes. In jeder Session öffnete der wolkenverhangene Himmel über Norditalien seine Schleusen. Eine zusätzliche Herausforderung für die Piloten, die eigentlich schon genug damit zu tun hatten, sich an die im Euroformula-Kalender neue Rennstrecke zu gewöhnen. Andererseits sind solche besonderen Situationen im Rennsport oft für ein Plus an Spannung gut, weil die normalen Leistungsniveaus durch die Wetterlotterie gehörig durcheinander gewürfelt werden.


So war es auch beim Euroformula Open in Mugello. Dauersieger Yifei Ye tat sich ungewohnt schwer und landete in den beiden Rennen auf den für ihn enttäuschenden Plätzen fünf und drei. Deutlich besser kam Andreas Estner mit dem Regen zurecht. Im ersten Rennen, in dem ein wahrer Gewittersturm auf die Hausstrecke des Formel-1-Teams von Ferrari niederging und sich die Rennleitung wegen schlechter Sicht zu einem Start hinter dem Safety-Car entschied, folgte Estner wie ein Schatten dem Führenden Lukas Dunner und hielt bis ins Ziel mit dem Stallgefährten von Yifei Ye mit. Erst in den letzten Runden mussten Estner mehr in die Rückspiegel schauen, um sich gegen den herandrängenden Ben Barnicoat zu verteidigen. Leicht durchnässt, aber überglücklich reckte Estner dann auf dem Podium die Trophäe für den zweiten Platz in die Höhe. Sein jüngerer Bruder konnte derweil nicht mehr an die Leistung aus den trockenen Trainings anknüpfen. Sebastian Estner überquerte erst als Zwölfter die Ziellinie. Ein Lichtblick – wenn auch nicht am Himmel – folgte im zweiten Qualifying. Sebastian Estner fuhr hier auf Platz fünf, sein Bruder Andreas wurde Dritter. Fast hätte es für ihn sogar für die Pole Position gereicht, doch ein langsamer dritter Sektor verhinderten diesen Coup. So gut das Qualifying verlaufen war, so unglücklich endete dann das zweite Rennen. Weil die Strecke hier abwechselnd abtrocknete und wieder nass wurde, kam es auf das richtige Timing der Boxenstopps an, um im passenden Moment die geeigneten Reifen aufzuziehen. Die Estner-Brüder zogen in dieser Lotterie keine guten Lose und fielen auf Rang zehn (Andreas) und elf (Sebastian) zurück. Auch wenn er dafür keine Meisterschaftspunkte bekam: Als Trost konnte sich Sebastian Estner auf die Fahne schreiben, dass seine Rekordrunde am gesamten Wochenende von keinem Kontrahenten mehr getoppt wurde.

Der Meisterschaftsstand 1. Yifei Ye (244 Punkte) 2. Lukas Dunner (155) 3. Andreas Estner (116) 9. Sebastian Estner (57) Rookie-Wertung: 1. Niklas Krütten (94) 2. Zane Maloney (69) 3. Glenn Van Berlo (68) 4. Sebastian Estner (62)


Text. Sebastian Grauvogl

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