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Hoffnung aufs Duell mit Schumacher

Warngau/Portimao – Kartfahrer Andreas Estner (15) schafft es unter die 20 besten Junioren der Welt. Nächste Saison geht der Vorderthalhamer in der Formel 4 an den Start.

Erfolgreicher Vater-Sohn-Ausflug: Andreas Estner (l.) ist beim Rotax Weltfinale für Deutschland an den Start gegangen und auf einen starken 20. Platz gefahren. Papa Franz (r.) stand ihm als Mechaniker und Teamchef zur Seite.© kn
Erfolgreicher Vater-Sohn-Ausflug: Andreas Estner (l.) ist beim Rotax Weltfinale für Deutschland an den Start gegangen und auf einen starken 20. Platz gefahren. Papa Franz (r.) stand ihm als Mechaniker und Teamchef zur Seite.© kn

Eigentlich ist es das, wonach sich jeder Motorsportfan sehnt. Die besten Fahrer der Welt treten auf der Strecke gegeneinander an. Mann gegen Mann, und – am allerwichtigsten – mit gleichem Material. Was in der von großen Automobilkonzernen geprägten Formel 1 wohl ein unerreichbarer Traum bleiben wird, ist im Kartsport Realität. Und so darf Andreas Estner auf seinen 20. Platz bei den Rotax Grand-Finals in Portimao in Portugal gleich doppelt stolz sein. Was sich in der vergangenen Saison bereits abzeichnete, hat der 15-Jährige aus Vorderthalham bei Wall nun Schwarz auf Weiß. Er gehört zu den besten 20 Kartfahrern der Welt.

72 Junioren gingen beim Weltfinale an den Start. Alle auf baugleichen Praga-Karts und Motoren. Im Qualifying rasten die jungen Fahrer in zwei Gruppen über die Asphaltbahn. So musste sich Estner die Strecke mit 35 Konkurrenten teilen. Die Konsequenz: Der amtierende Meister im Rhein-Main-Kart-Cup hatte Pech und steckte die meiste Zeit im Verkehr fest. Und weil er keine freie Runde erwischte, bekam er auch keine schnelle Zeit zusammen. Am Ende musste sich Estner mit Rang 21 in seiner Gruppe zufrieden geben.

Wesentlich besser lief es dann im ersten Heat, den der 15-Jährige auf Platz sechs beendete. Doch bereits im zweiten Lauf hatte ihn das Pech wieder eingeholt. Ein Unfall kostete ihm wertvolle Plätze und so überquerte er als Zwölfter die Ziellinie. Mit Rang elf im dritten Rennen stand damit auch sein zwölfter Startplatz für das Prefinale fest, den Estner dann auch ins Ziel brachte.

Im großen Finale wollte der 15-Jährige dann nochmal richtig angreifen, erlitt jedoch bereits am Start einen Rückschlag. Wieder wurde er in einen Unfall verwickelt und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Wer denkt, Estner ließe sich davon entmutigen, liegt falsch. Aus Erfahrung weiß er, dass im Kartsport bis zur Schwarz-Weiß-karierten Flagge noch alles drin ist. Also kämpfte er sich Platz um Platz nach vorne – und wurde erneut abgeschossen. Die nächste Aufholjagd stand ihm bevor. Auch diesmal machte er wieder Positionen gut, und raste nach 15 Runden als bester Deutscher auf Rang 20 über die Ziellinie.

Ein starker Saisonabschluss für den 15-Jährigen und seine rennsportbegeisterte Familie. Und die Estners planen schon den nächsten großen Schritt. In der kommenden Saison wird Andreas den Sprung in den Formel-Sport wagen. Die ersten Testfahrten in einem Formel 4-Auto hat er bereits erfolgreich absolviert, 2016 wird er die komplette Saison in der deutschen Rennserie unter die Räder nehmen. Sein jüngerer Bruder Sebastian bleibt vorerst noch dem Kartsport treu. Er wird sowohl in der deutschen wie auch in der europäischen Rotax Max- Challenge weiter fleißig Erfahrung sammeln.

Formel 4 – auch hier spitzen Fans die Ohren. Kein geringerer als Mick Schumacher, der 16-jährige Sohn des siebenfachen Formel 1-Weltmeisters Michael Schumacher, hat in einem dieser Autos 2015 von sich hören gemacht. Sollte Mick auch 2016 der Formel 4 treu bleiben – was aktuell noch nicht feststeht – könnte sich Andreas Estner tatsächlich auf Augenhöhe mit dem berühmten Rennfahrersohn messen.

Keine leichte Aufgabe, der sich Estner aber gerne stellen würde. Das ein oder andere Überholmanöver gegen einen Schumacher – welch’ besseres Empfehlungsschreiben könnte ein junger Rennfahrer mitbringen, wenn er sich bei Mercedes, Red Bull oder Ferrari um ein Cockpit bewirbt.

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