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Formel 4: Sebastian Estner (17) unterschreibt bei Top-Team

Der Sprung ins Cockpit kam in letzter Sekunde. Wenige Tage vor dem Saisonauftakt hat sich Sebastian Estner (17) aus Warngau seinen Sitz im Formel-4-Renner eines Top-Teams gesichert.


Wall – Der Sprung ins Cockpit kam in letzter Sekunde. Wenige Tage vor dem Saisonauftakt am heutigen Freitag in Oschersleben hat sich Sebastian Estner (17) aus Wall seinen Sitz im Formel-4-Renner des niederländischen Van Amersfoort-Teams gesichert. Und damit einen Platz in einem Team, das mehr als nur dabei sein will. So fuhr Van Amersfoort mit dem Neuseeländer Liam Lawson im vergangenen Jahr die Vize-Meisterschaft in der ADAC Formel 4 ein. Drei Piloten des niederländischen Traditionsrennstalls schafften es unter die besten Fünf in der Gesamtwertung.

Die vorderen Ränge nimmt auch Estner 2019 ins Visier. Nach einer vielversprechenden Rookie-Saison, die der Waller 2018 an der Seite seines älteren Bruders Andreas für das österreichische Team Neuhauser Racing bestritten hat, hat er heuer ein Auto und Ingenieure zur Verfügung, mit denen Top-Platzierungen für ihn erstmals seit seiner Kart-Zeit wieder in greifbare Nähe rücken.

„Es ist alles extrem aufregend für mich“, sagt Estner begeistert. Das liegt wohl auch an der Zitterpartie, die der 17-Jährige in den vergangenen Wochen mitgemacht hat. „Je näher die Saison gerückt ist, desto nervöser bin ich geworden.“ Damit spielt Estner nicht zuletzt auf die Unsicherheit an, ob es mit seinem Engagement bei Van Amersfoort klappt. Nun, da alles in trockenen Tüchern ist, könne er sich wieder auf das konzentrieren, was er am meisten liebe: Rennfahren.

Ein unbekanntes Gesicht ist Estner bei Van Amersfoort nicht. Wie berichtet, stieg er Ende 2018 in Mugello zusammen mit seinem Bruder Andreas für einen Gaststart in der italienischen Formel 4 ins Auto der Niederländer. Trotz widriger Bedingungen durch Starkregen und einer für ihn unbekannten Strecke sah Sebastian Estner in Rennen 1 als Zehnter die Zielflagge – und machte damit mächtig Eindruck auf Team-Geschäftsführer Rob Niessink.

„Sebastian steht erst ganz am Anfang seiner Karriere, aber wir sehen schon jetzt sein Potenzial“, schwärmt Niessink über seinen Neuzugang. Das Team werde alles dafür tun, Estner das zur Verfügung zu stellen, was er für die nächsten Schritte seiner Rennfahrerlaufbahn braucht. Dass der 17-Jährige die komplette Saison für Van Amersfoort bestreiten werde, sei da nur hilfreich. „Das gibt uns die Zeit, ihm dabei zu helfen, sich weiterzuentwickeln.“

Dabei blickt die niederländische Mannschaft auf eine lange Erfahrung zurück. Seit 1975 hat sie unzähligen jungen Talenten Starthilfe im Formel-Sport gegeben. Einige davon setzten danach zu einer raketenhaften Flugbahn an. So auch die beiden aktuellen Formel-1-Top-Stars Max Verstappen (Red Bull) und Charles Leclerc (Ferrari).

Davon träumt auch Estner. Und er tut einiges dafür. So verzichtete er quasi auf die sonst im Motorsport übliche Winterpause und absolvierte die indische MRF-Serie – auch hier an der Seite seines Bruders. 2019 gehen die Estners nun wieder getrennte Wege. Wie berichtet, hat Andreas Estner beim Schweizer Formel-3-Rennstall Jenzer Motorsport unterschrieben und präsentiert sich damit an acht Rennwochenenden im Rahmenprogramm der Königsklasse Formel 1.

Doch auch Sebastian Estner kommt heuer zu dieser Ehre. Am Hockenheimring tritt die Formel 4 zum zweiten Mal im Konzert der Großen auf. Ansonsten macht die ADAC-Serie in Oschersleben (Sachsen-Anhalt), am Sachsenring sowie in Spielberg (Österreich) und im niederländischen Zandvoort Station. An jedem Wochenende werden drei Rennen ausgetragen.

Für die Familie Estner bedeutet die Saison vor allem eines: viele Reisen. Auch wenn die beiden Brüder heuer wieder in getrennten Serien an den Start gehen: Langfristig haben sie das gleiche Ziel: die Formel 1. Und da gab es ja bereits ein sehr bekanntes und erfolgreiches Brüderpaar: Michael und Ralf Schumacher.


Text: Sebastian Grauvogl

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