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Dem Pech getrotzt

Warngau – Schnelle Brüder: Andreas und Sebastian Estner aus Vorderthalham feiern einen Doppelsieg bei der Kart-Trophy in Ampfing.

Siegertypen: Andreas (l.) und Sebastian Estner ließen der Konkurrenz in Ampfing keine Chance. Zusammen standen die beiden Brüder daher auf dem Podium.© kn
Siegertypen: Andreas (l.) und Sebastian Estner ließen der Konkurrenz in Ampfing keine Chance. Zusammen standen die beiden Brüder daher auf dem Podium.© kn

Andreas Estner wäre kein echter Rennfahrer, wenn er mit einem 18. Platz zufrieden wäre. Und doch dürfte der 14-Jährige Kartsportler aus Vorderthalham bei der Rotax Max Euro Challenge in Wackersdorf die Ziellinie mit einem Lächeln unter dem Helm überquert haben. Denn trotz eines mit 50 Fahrern aus ganz Europa stark besetzten Starterfelds und einem nach einer Kollision verbogenem Kart brannte Estner als bester Deutscher ein echtes Ausrufezeichen in den Asphalt. Sein jüngerer Bruder Sebastian (13) hatte dazu nicht mehr die Gelegenheit. Er verpasste das Finale als 15. im Second-Chance-Heat um neun Plätze. Schuld war aber nicht er selbst, sondern eine unberechtigte Fünf-Sekunden-Strafe, die dem bis dahin Achtplatzierten alle Chancen auf den Endlauf raubte.

Das Pech der schnellen Brüder begann an diesem Wochenende aber schon im Qualifying. Nach Top 10-Plätzen in den Trainings rechneten sich die beiden eigentlich gute Chancen für die Zeitenjagd um die Startaufstellung aus. Doch sie wurden bereits in der ersten Quali-Gruppe aus der Box gewunken – im für äußere Bedingungen so sensiblen Kartsport eine folgenreiche Entscheidung. So war die Piste mangels Grip noch in einem schlechten Zustand, und auch der mit zwei bis drei Zehntelsekunden Zeitgewinn pro Runde wertvolle Windschatten fehlte. Mehr als Platz 31 (Andreas) und Rang 41 (Sebastian) war damit am Ende nicht drin. Zu wenig, um sich bei der starken europäischen Konkurrenz im Rennen noch an die Spitze vorzuarbeiten.

Dass das bei der deutschen Rotax Max Challenge schon eher geht, bewiesen die Brüder drei Wochen zuvor in Oppenrod. Wieder ließen sie es im Training ordentlich fliegen, und wieder reichte es im Qualifying nur zu den enttäuschenden Startplätzen acht (Andreas) und 17 (Sebastian). Obwohl die Strecke nur wenige Überholstellen aufweist, machte Andreas in den beiden Heats eine Position gut, Sebastian sogar sechs.

Im Prefinale setzte Andreas seine Aufholjagd fort und wurde Fünfter, Sebastian erwischte einen schlechten Start und musste sich mit Rang 14 zufriedengeben. Diesen Lapsus korrigierte er im Finale, in dem er sich mit sehenswerten Überholmanövern bis auf Platz zehn verbesserte. Sein Bruder Andreas schnupperte dagegen sogar am Podium, konnte Rang drei aber nicht über die Ziellinie retten und wurde am Ende Vierter. In der Gesamtwertung schaut es für die Estners weiter gut aus – auch wenn Andreas seine Führung vorerst abgeben musste. Sebastian büßte ebenfalls einen Platz ein und ist nach drei Läufen Sechster.

Wie weit sie sich dank der starken Konkurrenz in den Rotax Max-Meisterschaften mittlerweile entwickelt haben, zeigten die Brüder dann beim KTBW in Ampfing. Vor allem Andreas lieferte ein perfektes Wochenende ab. Bestzeiten in jedem Training, Pole Position, unangefochtener Spitzenreiter im Prefinale und Finale: Der 14-Jährige ließ seinen Gegnern an diesem Wochenende nicht den Hauch einer Chance. Dem dominanten Auftreten des Team Estner setzte Sebastian die Krone auf. Er startete von Platz drei aus ins Finale, überholte aber sofort seinen Gegner. Der wehrte sich zuerst noch, verlor dann aber den Anschluss, so dass die Estners am Ende einen souveränen Doppelsieg feierten. Das wollen sie in Zukunft auch in der Rotax Challenge schaffen. Echte Rennfahrer-Gene eben.

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