Um ein Haar hätte es für ein Podium gereicht. Doch Sebastian Estner hatte Pech beim Formel 4-Saisonfinale am Sachsenring. Ein Konkurrent fuhr ihm ins Auto.
Hohenstein-Ernstthal/Wall – Franz Estners Multitasking-Fähigkeiten wurden in Sotschi auf eine echte Probe gestellt. Mit einem Auge verfolgte er vor Ort das finale FIA Formel 3-Rennen seines älteren Sohns Andreas (wir berichteten), während er mit dem anderen auf sein Smartphone schielte, um den ebenfalls letzten Saison-Auftritt seines jüngeren Sohns Sebastian (17) in der ADAC Formel 4 auf dem Sachsenring zu verfolgen. Letzterer machte es bis zum Schluss richtig spannend. Er war in seinem Boliden des niederländischen Rennstalls Van Amersfoort auf Podiumskurs.
Doch der Reihe nach. Die beiden Qualifying-Sitzungen nutzte Sebastian Estner, um sich immer besser auf den Rennkurs im Osten Deutschlands einzuschießen. Mit Startplatz 13 und zehn setzte er ein Zeichen, dass in den beiden Rennen durchaus mit ihm zu rechnen ist. Im ersten Lauf ließ er der Ankündigung Taten folgen und kam als Neunter ins Ziel. Ein jähes Ende nahm Estners Angriff in Rennen zwei. Ein Konkurrent ließ ihm keinen Platz, die Kollision war unvermeidlich. Noch deutlich bitterer dann das vorzeitige Aus des 18-Jährigen im Finale. Nachdem er von Platz 14 auf fünf nach vorne gefahren war, hatte Estner das Podium im Visier. Doch es war ihm erneut nicht vergönnt. Oliver Rasmussen schoss den Waller ab, der zum zweiten Mal an diesem letzten Formel-4-Wochenende der Saison unverschuldet die Segel streichen musste.
Zwar hätte er lieber einen Pokal mit nach Hause genommen, doch die anerkennenden Worte von Teamchef Rob Niessink waren immerhin ein kleiner Trost für den 17-Jährigen, bevor es in die Winterpause geht: „Es war sehr hart zu sehen, dass Sebastian zwei Mal ein gutes Ergebnis aus den Händen gerissen wurde. Klar, das gehört zum Motorsport dazu, aber er hätte ein positiveres Saisonende verdient gehabt.“
Text: Sebastian Grauvogl
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